«Was ist Fentanyl und weshalb ist es so gefährlich?»

Von Patrizia De Nicoli, 17. November 2023



Fentanyl ist ein synthetisches Opioid-Medikament, das zur Behandlung von schweren Schmerzen eingesetzt wird. Opioide = schmerzlindernde Medikamente. Diese Substanzen sind abgeleitet von oder nachgebildet nach den natürlichen Wirkstoffen, die in den Opium-Mohnpflanzen vorkommen.

👉 Fentanyl gehört als Medikament zu den potentesten Opioiden. Es ist wesentlich stärker als viele andere Schmerzmittel: ungefähr 50-mal so stark wie Heroin.

👉 Fentanyl wird in verschiedenen Formen angeboten, wie z.B. Pflaster, Tabletten, Nasenspray oder Injektionslösungen.

👉 Mit der besonders starken Schmerzlinderung birgt die Substanz auch ein ebenso grosses Abhängigkeitspotential und ein extrem hohes Risiko für Überdosierungen.

👉 Schon kleinste Mengen können leicht zu einer Überdosierung führen, indem das Atemzentrum im Gehirn beeinflusst wird und zu lebensbedrohlichen Atemstillständen führen kann.

👉 In den letzten Jahren ist der Konsum von Fentanyl v.a. in den USA zu einem massiven Problem geworden: illegale Versionen des Medikaments werden auf dem Schwarzmarkt entweder als Heroin verkauft oder als Streckmittel verwendet.

👉 Besonders verheerend: die Gefahr der tödlichen Überdosierung hängt davon ab, ob die Person, die konsumiert, eine Opioid-Gewöhnung, auch Toleranz genannt, aufweist. Sprich wer im Rahmen eines Therapie-Programms, regelmässig Opioide einnimmt, hat einen gewissen Schutz vor einer tödlichen Überdosierung. Wer nur sporadisch konsumiert, ist somit einem sehr hohen tödlichen Überdosierungsrisiko durch Fentanyl als Streckmittel ausgesetzt.

👉 Perfid und gefährlich: Fentanyl wird auch als Streckmittel von Nicht-Opioiden, also beispielsweise Kokain verwendet. Diese Kleinstmengen können ebenfalls tödlich sein.

In der Schweiz ist Fentanyl bislang nur in Einzelfällen als Streckmittel aufgetaucht und Fentanylkonsum im Rahmen einer Abhängigkeit wurde bislang nur selten beobachtet.

Die Freitagsfragen erscheinen regelmässig auf den Social Media-Kanälen der Arud – folgen Sie uns auf LinkedIn, Facebook oder Instagram.

Schliessen Sie sich zudem über 1'500 anderen Interessierten an und abonnieren Sie unseren Newsletter. 4 Mal im Jahr erhalten Sie Post: Kein Spam – dafür kurz und bündig für Sie zusammengefasst Aktuelles rund ums Thema Sucht: Infos aus der Arud, Eventtipps, Suchtpolitik, Links zu Blogbeiträgen oder Forschungsnews und Stellen. Jetzt hier abonnieren.

Patrizia De Nicoli
Projektleiterin Kommunikation 058 360 50 00 mail arud@arud.ch